Kurz-Bericht vom Deutschlandcup im Dezember 2019 in Berlin

RLP-Auswahl hat Probleme mit Plan B

 

Als das Ergebnis der Gruppenauslosung feststand, war dem Trainer-Team der männlichen Handball-Rheinland-Pfalz-Auswahl bereits bewusst, dass der Deutschland-Cup in Berlin diesmal kein Zuckerschlecken wird. "Von Losglück konnten wir wahrhaftig nicht sprechen", sagte Rudi Engel, RLP Jugendkoordinator und Verbandstrainer des Handballverbandes Rheinland,  der das Team gemeinsam mit Jan Ludwig RLP Landestrainer und Verbandstrainer Rheinhessen , und  Detlef Röder  Verbandstrainer Pfalz bei der "deutschen Meisterschaft der Landesverbände" betreute.


In der Vorrunde musste Rheinland-Pfalz gegen Bayern, Sachsen-Anhalt und Westfalen antreten - drei Schwergewichte mit ganz viel Qualität in ihren Reihen. "Hinter Sachsen-Anhalt stecken zum Beispiel große Teile des Magdeburger Internats. Sie trainieren in einer Woche gefühlt häufiger gemeinsam als wir in einem ganzen Jahr", beschrieb Engel die ungleichen Voraussetzungen.


So überraschte es nicht, dass die Rheinland-Pfälzer die drei Partien allesamt verloren und Gruppe D auf dem vierten Platz abschlossen. "Man muss ganz deutlich sagen, dass wir erwartungsgemäß keine Chance hatten", resümierte Engel nach den klaren Niederlagen (22:30 gegen Bayern, 18:24 gegen Westfalen und 19:25 gegen Sachsen-Anhalt). In der Abwehr präsentierte sich der Außenseiter dabei sehr ordentlich, im Angriff hingegen machte sich ein deutlicher Unterschied bemerkbar. Engel: "Es zog sich durch alle drei Begegnungen, dass wir am Anfang gut mitgehalten und teilweise sogar geführt haben, aber mit zunehmender Spieldauer machte sich der Qualitätsunterschied bemerkbar. Wenn wir auf Plan B zurückgreifen mussten oder sich unsere Gegner auf unser Spiel eingestellt hatten, bekamen wir Probleme."


Während bei vielen Gegnern Jugendnationalspieler auf der Platte standen, fehlt dem rheinland-pfälzischen 2003er-Jahrgang zum Beispiel ein Ausnahmekönner wie der ehemalige Friesenheimer Benjamin Lincks, der inzwischen in Dormagen spielt und seinem Heimatverband verloren gegangen ist. "Bei der DHB-Sichtung war er noch eine wichtige Stütze unseres Teams", erinnert sich Engel. In Berlin mussten andere in die Bresche springen. Besonders gut gelang das dem Friesenheimer Malte Dorra, der prompt in  den  Focus der Scouts kam, sowie die beiden Nieder-Olmer Niklas Glindemann und Denis Milosavljevic, die Beachhandball-Jugendnationaltrainer Konrad Bansa für den nächsten Lehrgang nominierte.


Dorra, Glindemann und Milosavljevic zeigten ihre Klasse insbesondere in den Begegnungen der Platzierungsrunde, in der mit Bremen und Brandenburg zwei Gegner auf Augenhöhe warteten. "Die Jungs spürten", so stellten das Trainer-Trio schnell fest, "dass sie eine Chance haben und gingen mit viel mehr Selbstvertrauen zu Werke." Der 21:19-Erfolg über Bremen sowie das 24:20 gegen Brandenburg im abschließenden Spiel um Platz 13 unter 16 angetretenen Mannschaften belegten diese Einschätzung.

Turniersieger wurde die Mannschaft des Mittelrhein, die sich im Finale mit 27:24 gegen Sachsen behauptete.

Rheinland-Pfalz: Luis Friedrich, Paul Rutz - Niclas Josten (7), Lars Wagenknecht (4), Lukas Emmel (1), Tim Hemmerle (2), Arved Horchheimer (11), Johannes Köster (3/1), Paul Kunkel (13), Tobias Kurz (5), Niklas Glindemann (5), André Pitthan (2/1), Jacob Ullmann (7), Denis Milosavljevic (7), Till Schenkel (12/2), Malte Dorra (25/5).

 

Friedhelm Jakob, Präsident


 

RLP Auswahl mit achtbarem 11. Platz beim Deutschland-Cup

 

Sindelfingen. Mit einem achtbaren elften Platz, aber auch der Erkenntnis, dass die Spitzenverbände um einiges leistungsfähiger sind, kehrte die Rheinland-Pfalz-Auswahl des Jahrgangs 2004 und jünger vom Deutschland-Cup aus Sindelfingen zurück. „Wir haben im Rahmen unserer Möglichkeiten das Optimum herausgeholt“, sagt Trainerin Franzi Garcia und ergänzt: „Der kleine Kader hat über vier Tage alles aus sich herausgeholt und sich mit zwei Siegen dafür belohnt.“

 

Bereits die Gruppenauslosung hatte es für die RLP-Auswahl in sich: Mit Baden-Württemberg I, Schlweswig Holstein und Hessen musste man unter anderem gegen „zwei potentielle Finalkandidaten“ ran und dies wurde bereits im ersten Duell gegen die von Frank Hamann trainierten Mädels auch Schleswig-Holstein deutlich. Mit 15:26 verlor man deutlich und hatte mit einer Wurfquote von nur 45 Prozent vor allem im Abschluss große Probleme.

Die schwache Effektivität und das Auslassen klarster Chancen sollte sich durch das Turnier ziehen, gegen den späteren Turniersieger und Gastgeber aus Württemberg ließ man unter anderem fünf Strafwürfe liegen und musste sich trotz Leistungssteigerung mit 17:24 geschlagen geben. „Diese beiden Auftaktspiele haben gezeigt, dass wir im Bereich der Chancenauswertung gegenüber anderen Verbänden weit hinten dran sind“, so Garcia, die in den ersten beiden Spielen aber auch eine schwache Torhüterleistung sah.

Dies sollte sich zum Abschluss der Vorrunde aber ändern: Mit dem Rücken zur Wand und angeführt von einer überragenden Johanna Werthmann (10 Tore bei 13 Versuchen) aus Friesenheim zeigte man den Hessen was mit Kampf und Leidenschaft alles möglich ist. Nach einem 9:9 zur Halbzeit warfen die RLP-Mädels alles in die Waagschale, „rannten und kämpften sich die Seele aus dem Leib“ und gewannen am Ende verdient mit 24:20. Der Lohn: Platz drei in der Gruppe und die Qualifikation zu den Platzierungsspielen neun bis zwölf.

Gegen den HV Niederrhein am Samstagnachmittag fehlte der Mannschaft dann „die Energie und die Erfolgserlebnisse“ um auch nur ansatzweise eine Chance zu haben. Mit 10:22 unterlag man auch in der Höhe verdient, die Enttäuschung war groß und dennoch wollte Garcia keinen Stab über die Leistung der Mädchen brechen: „Es ist immer ein Spiel dabei, da geht eben gar nichts. Für die Mädels ist es wichtig, dass sie sich an so etwas nicht aufhängen, sondern den Kopf oben haben und weitermachen.“

Und das tat die Mannschaft um Spielführerin Charlotte Lohr eindrucksvoll. Am Sonntagmorgen um 9.00 Uhr mobilisierte man noch einmal alle Kräfte und wies Berlin, auch dank einer starken Leistung von Torfrau Lea Schrader (45 Prozent gehaltene Bälle / 9 Paraden), mit 17:11 in die Schranken. „Es hat mich für diese Mannschaft unheimlich gefreut, dass sie dieses Spiel für sich entscheiden konnte“, sagte Garcia und ergänzt: „Der elfte Platz spiegelt unsere Leistungsfähigkeit wieder. Die Mannschaft hat über zwei Jahre sehr zuverlässig und gut gearbeitet. Im Vergleich zur Sichtung konnte man eine Entwicklung erkennen. Ich wünsche den Spielerinnen auf ihrem weiteren Weg alles erdenklich Gute.“

 

 

Für Rheinland-Pfalz spielten:

Lea Schrader (SG OBZK) & Lisa Conradi (Mainz Bretzenheim) im Tor; Lena Mischler, Anouk Hagedorn, Charlotte Lohr, Linda Götz, Luna Bohn (alle JSG Mundenheim/Rheingönnheim), Johanna Werthmann (TSG Friesenheim), Jette Ring, Maya Kohlenbeck, Leonie Kannengießer, Sophia Lepiors (alle TV Engers), Carla Schmitt und Merle Stausberg (beide TV Nieder-Olm) im Feld.

 

Franzi Garcia Landestrainerin RLP weiblich 04
 

Spiel RLP gg HVSA 

 

Das Team mit Spielerinnen aus den Verbänden Rheinland, Rheinhessen und Pfalz gewann ihr Qualifikationsspiel am Sonntagnachmittag in Bassenheim gegen die Auswahl Sachsen-Anhalts deutlich mit 23:14 (14:6).


Die Bedeutung des Spiels ging in den ersten Minuten an den Akteure nicht spurlos vorbei. Durch viele technische Fehler auf Seiten der Gastgeber lag Sachsen-Anhalt nach neun Minuten mit 4:3 vorne. Aber dann nahm das Team von Franziska Garcia allmählich Fahrt auf. Die Deckung vor der starken Torhüterin Lea Schrader bereitete den Ostdeutschen dabei immer mehr Kopfzerbrechen. Über viele Tempogegenstöße wendete sich schon in der ersten Halbzeit das Blatt. "

 

Von da an haben wir die Partie beherrscht. Die Spielerinnen kämpften wie die Löwen und feierten einen verdienten Sieg", so Dominik Kleeschulte, Organisationsleiter von RLP-Handball, der die Leistung der sechsfachen Torschützin Charlotte Lohr auf der Linksaußenposition hervorhob.
Einen würdigen Rahmen für die Begegnung bereitete der gastgebende TV Bassenheim.

 


Rheinland-Pfalz: Lisa Conradi, Lea Schrader - Charlotte Lohr (6), Luna Bohn (2), Lena Mischler (5), Sophia Lepiors, Carla Schmitt, Jette Ring (2), Merle Stausberg, Linda Götz, Anouk Hagedorn (4), Johanna Werthmann (3), Lea Schrader, Maya Kohlenbeck, Leonie Kannengießer (1).


 

Über Bassenheim zum Deutschland-Cup?

Der Deutschland-Cup ist für die Talente im Nachwuchshandball die letzte große Maßnahme in ihren Landesverbandsauswahlen. Während die Rheinland-Pfalz-Auswahl der Jungen die Qualifikation für das Turnier in Berlin kurz vor Weihnachten bereits geschafft hat, kämpfen die Mädchen ab Jahrgang 2004 am Sonntagnachmittag ab 14 Uhr in der Bassenheimer Karmelenberghalle um die Qualifikation für die Endrunde im Januar im Raum Stuttgart. 16 von 20 Landesverbänden sind in Baden-Württemberg dabei, weil sich die rheinland-pfälzische Mannschaft als 16. der maßgebenden Dreijahreswertung außerhalb der zwölf Gesetzten befindet, muss sie ein Entscheidungsspiel gegen Sachsen-Anhalt (17. der Dreijahreswertung) bestreiten.


Trainerin Franziska Garcia hat sieben Spielerinnen aus der Pfalz, drei aus Rheinhessen und vier aus dem Rheinland nominiert. Das Team will den Heimvorteil nutzen. „Ein Favorit ist nicht auszumachen. Sachsen-Anhalt wird ein Aufgebot mit vielen 2005er-Spielerinnen auf die Platte schicken, die alle Leistungszentren besuchen. Wenn wir mit unserem ausgeglichenen Kader über das Kollektiv kommen, haben wir eine reelle Siegchance", glaubt Dominik Kleeschulte, der Organisationsleiter von RLP-Handball. Unabhängig davon, ob es mit der Qualifikation hinhaut oder nicht, wird die Mannschaft genauso wie die männliche Auswahl am ersten Novemberwochenende in Hameln ein Vergleichsturnier zwischen zwölf Landesverbänden bestreiten. „Wir hoffen natürlich, dass das Turnier eine Vorbereitung auf den Deutschland-Cup sein kann. Im Falle einer Nichtqualifikation wäre es für den 2004er-Jahrgang bereits die Abschlussmaßnahme im RLP-Team"


 

DHB Leistungssport Sichtung 2019

Olympiastützpunkt Heidelberg 28.02 - 03.03.2019

Hintere Reihe: v.l. Trainer Franzi Garcia, Anouk Hagedorn, Luna Bohn, Linda Götz, Leonie Kannengießer, Lisa Conradi, Marlis Mader, Lea Schrader, Trainer Tobias Steffes
Vordere Reihe v.l. Charlotte Lohr, Jette Ring, Sophia Lepiors, Lena Mischler
Es fehlt Milena Jörg

 

Auch in diesem Jahr machten sich die RLP-Mädchen des Jahrgangs 2004 und jünger auf den Weg nach Heidelberg zur DHB-Sichtung. Zehn  Feldspielerinnen und zwei Torfrauen traten den Weg nach Heidelberg an, um die DHB-Trainer unter der Leitung von DHB-Talentcoach Carsten Clavehn auf sich aufmerksam zu machen.

Für die RLP gingen an den Start: Lisa Conradi (Mainz/Bretzenheim), Lea Schrader (SG Ottersheim/Bellheim/Kuhardt/Zeiskam), Charlotte Lohr, Marlis Mader (wSG Assenheim/Dannstadt/Hochdorf), Jette Ring, Sophia Lepiors, Leonie Kannengießer (TV Engers), Lena Mischler, Linda Götz, Anouk Hagedorn, Luna Bohn (JSG Mundenheim/Rheingönheim), Milena Jörg (Mainz/Budenheim).

An den ersten beiden Tagen standen die sportmotorischen Test, die Grundspiele und der Torwarttest auf dem Programm. Beim Reaktionstest für die Torhüterinnen konnte Lea Schrader aus Ottersheim den zweitbesten Wert erzielen. Auch in den Kategorien Standweitsprung (Platz 4) und Turnen (Platz 2) konnten wir vordere Platzierungen erreichen, Luna Bohn und Marlis Mader erzielten beim Turnen den Bestwert aller Spielerinnen der Sichtung.

In allen anderen Kategorien haben wir gegenüber den anderen Landesverbänden deutlich Nachholbedarf. Vor allem im Achterprellen und bei der Wurfkraft konnten wir nur hintere Platzierungen erreichen.

Die Mannschaftsspiele am Freitag, Samstag und Sonntag konnten wir trotz großen Einsatz und Willen nicht erfolgreich gestalten. Lediglich eine gewonnene Halbzeit gegen Südbaden und im Spiel um Platz 9/10 gegen die Auswahl aus Hessen zeigen, dass wir qualitativ derzeit nicht gut genug sind. Hier gilt es den Hebel anzusetzen und weiter zu arbeiten.

Bei allen Ergebnissen muss man der Mannschaft aber zu Gute halten, dass Sie in den fünf Tagen der Sichtung alles aus sich herausgeholt hat, mit viel Einsatz und Leidenschaft bei der Sache war und selbst reflektierend mitgenommen hat, „dass es noch viele bessere Spielerinnen gibt und es gut war sich mit anderen zu messen.“ Wir wollen ebenfalls auf diesem Level spielen, so das Credo der Mädchen.

Dafür gilt es nun die richtigen Schlüsse zu ziehen, und sich gewissenhaft und fleißig auf das Qualifikationsspiel zum Deutschland-Cup vorzubereiten. An dieser Stelle gilt mein Dank all denen, die die Mädels auf dem Weg bis hierher begleitet haben.

Franzi Garcia

Trainerin RLP


 

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